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Die Soccorso Kirche

Die Burg Castello Aragonese sowie die Soccorso Kirche sind zwei Strukturen welche die Insel Ischia stolz besitzt. Die letztere befindet sich außerdem in einer strategischen Position: wenige Schritte vom historischen Zentrum und auf einer Anhöhe mit Sicht auf das Meer. Aufgrund dieser Lage werden dort auch im Sommer viele Hochzeiten gefeiert. Allen, die diese Kirche besuchen wollen ist zu sagen, daß die Kirche selbst täglich geöffnet hat, die Sakristei hingegen, wo sich das Museum befindet, ist meist nur an Sonntagen zugänglich. Diese Wallfahrtskirche wurde ursprünglich als Huldigung der Madonna des Schnees erbaut, bekam aber im Lauf der folgenden Jahrhunderten den Namen "Soccorso", was "Rettung" bedeutet, da viele Seemänner sich an die Madonna wandten um sie um Schutz und eine Fahrt in stillem Wasser zu bitten.

Geschichte und Legende der Soccorso Kirche

Anfangs war die Kirche Teil eines Klosters ( Kloster der Eremiten Sankt Agostinos) und wurde ca. mitte des 4. Jahrhunderts erbaut. Es existiert ein vom damaligen Prior verfaßter Bericht aus 1650, in dem alle Einkommen und Immobilien notiert wurden. Aus diesem Bericht geht hervor, daß das Kloster von einigen Grundstücken umgeben war, auf denen aber wegen den klimatischen Verhältnissen nichts angebaut werden konnte; der starke Wind verhinderte das Wachstum der Pflanzen. Eben dieser starke Wind hat auch den Erdrutsch verursacht, der den Felsvosprung geformt hat auf dem die Kirche heute noch steht. Nachdem 1649 Papst Innozenz der X die Abschaffung aller Kloster bestimmte die sich nicht finanziell selbst erhalten konnten, wurde das Dokument als einzig möglicher Beweis der aktiven Struktur verfasst. Trotz allem mußten die Eremitaner das Kloster um 1654 verlassen und hinterließen die Kirche, welche im lauf der Jahre mehrmals verändert wurde. Anfangs war sie ganz einfach gehalten, aber 1791 wurde die Cruzifix Kapelle angebaut und 1845 kam dann die schöne Kuppel dazu. Alles wurde jedoch bei einem Erdbeben 1883 volkommen zerstört und es gibt heute nur noch einige Gemälde auf denen zu erkennen ist wie die Kirche ursprünglich gebaut war. Der blaue Himmel steht in einem starken Kontrast zu der weissen Fassade und die Fliesen aus dem 8. Jahrhundert stellen die Passion Christi dar. Das Zentrum der Kirche ist die Kruzifix Kapelle, in der ein Kruzifix aus den Jahren um 1400 aufbewahrt ist. Eben über dieses existiert eine bekannte Legende, nach der dieses Kreuz von einigen Seemännnern im Meer gefunden wurde. Diese waren wegen des stürmischen Meeres bei der Insel Ischia in Not geraten und brachten das gefundene Kruzifix beim Kloster in Sicherheit. Nachdem sich der Sturm gelegt hatte, versuchten die Seemänner es wieder hinauszutragen, jedoch schloss sich bei jedem Versuch das Eingangstor von selbst Sie entschlossen sich also das Kruzifix im Kloster als Schutz für alle jenigen Seemänner zu belassen, die in Zukunft bei der Insel vorbeikommen würden. Zu dieser Legende muß jedoch auch gesagt werden, daß das Meer rund um die Insel Ischia wegen seiner Konformation damals bekannt für vielerlei Schiffsbrüche war. Nennenswert ist auch die Madonna mit Stock, eine weitere Holzfigur die wegen eines erfolgreichen Exorzismus erschaffen wurde. Aus diesem Grund hält die Madonna nicht nur einen Stock in der Hand sondern zerdrückt auch das Haupt des Dämons mit ihrem Fuß.

Das Innere der Kirche

Die Kirche hat einen wunderschönen Kirchenvorplatz dem ein Museum zugeteilt wurde und das von zwei halbkreisförmigen Rampen aus Treppen eingeschlossen ist. Der Kirchenvorplatz endet in einer Terasse, von der man den prachtvollen Sonnenuntergang auf Ischias Meer bewundern kann. Das Innere der Kirche ist einfach gehalten, mit einer typischen Pfeilerbasilika, zentralem Kirchenschiff und drei seitlichen Kapellen. Am meisten beindrucken beim betreten der Kirche die aufeinander folgeneden Gewölbe, die jede einen anderen Aspekt haben. Das erste faßförmig, das nächste kreuzförmig und eines mit kugelförmigen Spitzen. Im Inneren ist sie mit Maiolikafliesen und Votivtafeln dekoriert, die von Seemännern gestiftet wurden. Interessant sind auch einige Segelschiffsmodelle die ein Zeugnis für die starke Verbundenheit dieses Volkes mit der maritimen Welt darstellen.Auf der linken Seite befindet sich die Kapelle des Kruzifix hinter einem Eisengitter, an den Seiten zwei grosse Medaillons aus Marmor (von der Kathedrale) und zwei prachtvolle Gemälde. Am Bogen der Kapelle erblickt man 15 Putten aus Papiermache. Bei der Beobachtung des Bodens fällt auf, daß von den originalen Fliesen, außer in der Absis, nur mehr wenige vorhanden sind. Eine Serie von Gemälden aus dem 8. Jahrhundert zeigt Szenen aus dem maritimen Leben wie z.B. ins Wasser gefallene Fässer und eine Familie die auf die See hinaus fährt. Einige dieser Gemälde sind signiert, betitelt und datiert; es handelt sich dabei auch um Votivgaben von Seeleuten die ihr Leben riskierten und die als Dank für ihre Rettung und Schutz, mit ihren Gaben der Jungfrau Maria huldigten.

Der Soccorso Platz

Der Soccorso Platz befindet sich vor der gleichnamigen Kirche, ist auf drei Seiten vom Meer eingeschlossen und man hat von da einen prachtvollen Ausblick auf den Sonnenuntergang, der auch Fotoliebhabern einzigartige Schnappschüsse ermöglicht. Manche behaupten den bekannten grünen Strahl gesehen zu haben, es handelt sich dabei um einen optischen Effekt, der das Licht grün erscheinen lâßt. (Das Prinzip ist die Spiegelung des Lichts bei Sonnenuntergang). Es wird auch erzählt, daß diejenigen die diesen grünen Strahl erblicken konnten, für den Rest des Lebens Glück hätten. Auf diesem Platz wurden 2002 von Papst Johannes Paul der II, die Spiele der Jugend abgehalten und der Platz wurde damals zu Guntzten dieser Veranstaltung renoviert um die Pilger besser empfangen zu können.